Hörgeräte LANGERNewsAktuelles„Ein CI-Gerät ist manchmal die letzte Chance zur Teilhabe“

„Ein CI-Gerät ist manchmal die letzte Chance zur Teilhabe“

HÖRENSAGEN, FOLGE 9: Sabrina – Vielseitig durch Kompetenz

In unserer Rubrik HÖRENSAGEN berichten Kolleginnen und Kollegen – ob besonderer Werdegang, spannende Geschichte oder interessante Einblicke. Heute: Sabrina. Auszubildende, Filialleiterin, Meisterin, Pädakustikerin und CI-Technikerin – als Eigengewächs hat sie alle Weiterbildungen der Hörakustik durchlaufen. Sie ist die Hauptverantwortlichen für das Thema CI (Cochlea Implantate) in unserem Haus. Im Interview spricht sie über die Besonderheiten der CI-Geräte, über das Arbeiten als Führungskraft und warum Kompetenz für sie in ihrem Alltag so wichtig ist. Nicht ohne Grund ist Sabrina Filialleiterin in Öhringen – einem von vielen Hörgeräte LANGER-Kompetenzzentren.

Liebe Sabrina, du hast direkt nach deinem Abitur die Ausbildung begonnen, dich schon vorab beworben: Wusstest du so früh schon, dass Hörakustikerin dein Traumberuf ist?
Sabrina: Damals wusste ich es ehrlicherweise noch nicht. Ich habe einen Beruf mit Kundenkontakt, viel Abwechslung und mit dem Arbeiten im Team gesucht. Dazu lagen meine Stärken immer in Mathe und Physik, das kommt mir also entgegen. Es hat einfach alles gestimmt.

Wie bist du auf den Beruf der Hörakustikerin aufmerksam geworden?
Sabrina: Ich habe damals am Girls‘ Day teilgenommen und einen Tag lang bei einem Akustiker gearbeitet. Das hat mir gefallen, also habe ich mich bei Hörgeräte LANGER beworben.

Seit 11 Jahren bist du jetzt bei uns: Hast du die Entscheidung jemals bereut oder gibt es etwas, dass dich im Arbeitsalltag überrascht hat?
Sabrina:
Bereut habe ich es nicht. Vorher hat man nicht die detaillierte Vorstellung, wie der Arbeitsalltag aussieht – man hofft, dass es zu einem passt. Und das tut es sehr. Ich bin immer an Neuem interessiert, das ist in unserem Beruf wichtig und bringt viel Abwechslung in den Alltag.

Nach deiner Ausbildung hast du schnell auch die Meisterausbildung geschafft und verschiedene Filialen geleitet. Stand der Wunsch, Meisterin zu werden, bereits früh auf deiner To-do-Liste?
Sabrina:
Für mich war von Anfang an klar, dass ich nicht Gesellin bleiben möchte. Dass es aber so schnell geht, wie es letztlich gekommen ist, habe ich natürlich damals nicht gedacht. Zwischen dem Ende der Ausbildung und dem Anfang der Meisterausbildung waren es nur zwei Monate. Es hat sich so entwickelt.
Jetzt bin ich froh, dass es so gekommen ist. Es war eine anspruchsvolle Zeit: Ich bin umgezogen, habe in der Filiale mehr Verantwortung übernommen und gleichzeitig lernen müssen. Das war anstrengend, aber es hat sich gelohnt.

Worauf kommt es für dich als Führungskraft an?
Sabrina:
Ich möchte nicht die typische Klischee-Führungskraft sein, die man vor Augen hat und die nur von oben herab das Team führt. Es ist wichtig, auf Augenhöhe zu sein – ich sehe mich als Teil des Teams. Ich habe ein großes Verantwortungsbewusstsein und finde es wichtig gemeinsam mit dem Team den Fokus auf die Entwicklung zu setzen.

Du bist mittlerweile nicht nur Meisterin, sondern auch Pädakustikerin und CI-Technikerin: Wieso waren dir diese Weiterbildungen so wichtig?
Sabrina:
Neues dazuzulernen macht mir Spaß. Ich finde es sehr spannend und auch wichtig, zu den alltäglichen Aufgaben auch die Hintergründe zu kennen, die Ursachen und die Auswirkungen zu erfahren. So kann ich dem Kunden/der Kundin Empathie entgegen bringen. Man lernt nie aus, Neues fasziniert mich.

Was macht die Arbeit als Pädakustikerin, also mit Kindern und Jugendlichen, für dich aus?
Sabrina:
Es ist einfach ein tolles Gefühl, jemandem zu helfen und Lebensqualität zurückgeben zu können. Gerade bei Kindern, die noch gar nicht oder nur wenig hören konnten, ist das besonders der Fall. Wenn die Kinder die Geräte das erste Mal am Ohr haben, sich in die Richtung der Sprache drehen und die Augen dann strahlen – das ist einfach großartig! Ich kann ihnen so eine Entwicklung ermöglichen, die vorher nicht machbar war. Es ist sehr wichtig, sie dabei zu begleiten. Jede Hörgeräteversorgung bei einem Kind ist einzigartig – das macht den Alltag so spannend.

Der Umgang mit neuen Dingen ist dir wichtig, das hast du mehrfach betont: In diesen elf Jahren, die du bei uns bist, hat sich auch technisch einiges getan, oder?
Sabrina:
Definitiv, aber auch nur zum Positiven. Ich erinnere mich noch an Hörgeräte die mit Kabel oder sogar mit dem Schraubenzieher eingestellt wurden. Das gibt es heute nicht mehr. Dank der Funktechnologie ist es für uns deutlich leichter geworden. Bei Neuerungen werden wir auch von den Herstellern und intern sehr gut geschult und vorbereitet.

Du bist eine von mittlerweile vielen CI-Technikerinnen bei uns: Worin liegt hier der Reiz für dich?
Sabrina:
Das Thema CI, also Cochlea Implantate, ist fachlich spezieller und nochmal ein anderer Schwerpunkt. Kompetenz hat für mich eine große Bedeutung. Es macht mich glücklich, fachlich gut aufgestellt zu sein um den Kunden immer weiterhelfen zu können, auch wenn es speziellere Themen sind.

Wie läuft eine Versorgung mit einem CI-Gerät ab?
Sabrina:
Die Erstberatung findet oft in einem Fachgeschäft von Hörgeräte LANGER statt. Dabei vereinbaren wir einen Termin mit der entsprechenden Klinik. Dort werden alle anatomischen Fragen geklärt, vor allem auch, ob eine Operation möglich ist. Diese wird dann an der Klinik durchgeführt. Alle Folgetermine mit Nachsorge, Reparaturen und Einstellungen an den Prozessoren können dann wieder bei uns stattfinden.

Wo liegen die Unterschiede zwischen einer gewöhnlichen Hörgeräte-Versorgung und einer CI-Versorgung?
Sabrina:
Mit Hörgeräten gleicht man eine Hörminderung aus um dem Kunden/der Kundin das Sprachverstehen zu verbessern oder zu ermöglichen. Bei einer CI-Versorgung betreut man Kunden/Kundinnen, die entweder gehörlos geboren wurden oder eine so vorangeschrittene Hörminderung haben, dass man mit Hörgeräten keinen Erfolg mehr erzielen kann. Implantate helfen dort, wo Hörgeräte an ihre Grenzen stoßen. Deswegen ist es ein ganz anderer Prozess in der Versorgung. Das Bewusstsein der Kundinnen und Kunden ist ganz anders. Es herrscht eine viel größere Bereitschaft, CI-Träger sind dankbarer. Für diese Menschen ist ein CI-Gerät oft die letzte Chance auf Teilhabe. Da ist die Freude und Dankbarkeit einfach groß.

Gibt es aus deiner Zeit bei uns einen (oder auch mehrere) besonderen Moment, an den du dich gerne erinnerst?
Sabrina:
Mir sind viele verschiedene Momente im Kopf geblieben. Vor allem Herausforderungen, bei denen man sich viele Gedanken macht, bis man zur Lösung kommt. Am Ende wächst man dann an genau diesen Dingen. Und natürlich sind unsere Betriebsausflüge oder Events als Team immer schöne Erlebnisse.

Schnelle Fragen zum Abschluss:

Mein Lieblingsgeräusch?
Sabrina:
Musik.

Der Hörsinn ist der wichtigste Sinn, weil…
Sabrina:
…er uns mit den Menschen und dem Leben verbindet.

Tee oder Kaffee?
Sabrina:
Kaffee.

Facebook oder Instagram?
Sabrina:
Instagram.

Berge oder Meer?
Sabrina:
Fifty-fifty.

Musik oder Podcast?
Sabrina:
Musik.

Diese drei Lieder sollte jede und jeder einmal am Tag hören oder zumindest kennen:
Sabrina:
Ich habe keine speziellen Lieder, die ich immer höre.